Shoppable Content - Ein neues Zeitalter in der digitalen Vermarktung

Klassische Onlineshops, sie galten bisher als die erfolgreichen Plattformen für die Vermarktung von Produkten im Internet. Diese Ära könnte nun zu Ende gehen.

Onlineshops gelten bisweilen als das Mittel der Wahl, wenn es um die erfolgreiche Vermarktung von Produkten im Internet geht. Die beginnende Ära des Shoppable Content könnte den Onlineshops diesen Status innerhalb kurzer Zeit streitig machen. Das kommerzielle Web steht vor einer gewaltigen Veränderung! Aber immer der Reihe nach:

Die American Marketing Association schätzt die Umsätze aller Webshops (12-24 Millionen) im Jahre 2015 auf 1,6 Trillionen Dollar. Umsatzsteigerungen von 20% werden für das Jahr 2016 prognostiziert. Nur 1% aller Webshops gehören zu den Big-Playern wie Amazon, Ebay oder Zalando.

Klassische Webshops warten bisher geduldig auf ihre Kunden. Jedoch sind Webshops selten die Quelle echter Inspirationen ihrer Besucher, vielmehr werden diese gesucht und gefunden, wenn der Benutzer bereits eine sehr bestimmte Intension verfolgt, beispielsweise die Anschaffung neuer Laufschuhe. Shoppable Content hingegen verfolgt einen anderen, dynamischeren und wohlmöglich deutlich lukrativeren Ansatz. Das AIDA-Modell gilt als ein Grundprinzip in der Werbung. Es beschreibt 4 relevante Phasen den Erwerb eines Produktes betreffend: Aufmerksamkeit, Interesse, Wunschkreation und Kaufaktion. Genau diesem Prinzip entspricht Shoppable Content.

Wie funktioniert Shoppable Content in Verbindung mit Onlineshops?


Das im Juni 2000 gegründete Online-Luxusmodehaus Net-A-Porter macht es vor. Dabei spielt weniger der Fakt eine Rolle, dass es der Webshop geschafft hat namenhafte Label wie Chanel, Dolce & Gabbana oder Yves Saint Laurent zum Onlineverkauf ihrer Produkte zu bewegen. Viel interessanter ist wie Net-A-Porter diese Produkte so überaus erfolgreich vermarket. Dem Shop steht ein hochwertiges digitales Magazin vor, die Quelle der Inspiration. Hier werden Looks und Artikel perfekt inszeniert. Zum einen schafft dies eine neue, breite Masse auffindbarer Inhalte (Content-Marketing/SEO) zum anderen bindet das Online-Magazin eine zusehends größer werdende Leserschaft. Der eigentliche Clou jedoch besteht darin, dass jedes der gezeigten Produkte im Online-Magazin einfach kaufbar ist. Anstatt 1000 Paar Schuhe in einem Webshop sichten zu müssen, um eine Kaufentscheidung zu treffen, inszeniert Net-A-Porter ausgewählte Artikel so, dass der Anreiz zum Kauf so groß wie möglich ausfällt.

Aktuelle Studien belegen, dass die Nutzung eines Magazin-Formates Umsätze um bis zu 500% höher ausfallen lassen kann, als die Verwendung eines reinen Onlineshop-Modells.

Unternehmen wie das Berliner-Startup styla bieten die CMS gestütze Produktion von Internetseiten mit Online-Magazin-Charakter in Verbindung mit einer Artikel-Sofortkauf-Option. Wie hoch dieses Thema gehangen wird, zeigt unter anderem eine Investition der Zalandoo Gründer sowie anderer namenhafter VS’s in höhe von 2,5 Millionen Euro in styla.

Nutzerwünsche berücksichtigen – eine gute Idee!


Shoppable content „at its best“ berücksichtigt den Wunsch der Nutzer, alle Dinge kaufen zu können, ohne dabei die Lektüre unterbrechen zu müssen. Der Kauf kann dabei aus Videos, Sozialen Netzwerken oder der Onlinesuche heraus erfolgen.

Google’s YouTube arbeitet an einer Option, welche Werbetreibenden die Möglichkeit bietet, in Videos gezeigte Produkte, direkt zu kaufen. Anbieter können sich gewissermaßen in Videos einkaufen, um dort gezeigte Produkte absetzen zu können. Auch Google’s Suchmaschine soll um eine Direktkaufoption für Produkte ergänzt werden.

Shoppable Content: E-Commerce meets Social-Media


Insbesondere für die sozialen Netzwerke wird die Ära des Shoppable Content ein neues, luktaiveres Zeitalter einleiten. Im Gegensatz zu Googles Suchmaschine erkennen diese Netzwerke ihre Benutzer wesentlich genauer. Denn Benutzer Sozialer-Netzwerke sind durch ihre Profile eindeutig identifizierbar. Dies ermöglicht eine deutlich verbesserte Produktplatzierung für Shoppable Contents. Pinterest ist hier in einer Vorreiterrolle und bietet in einigen Ländern bereits die Option zum Direktkauf inklusive der Möglichkeiten, einer Produktkonfiguration. Shoppable Contents lassen sich hier über die ohnehin reichlich vorhandenen Produkt-Abbildungen hervorragend platzieren. Auch Twitter, Facebook und Instagram planen die Einführung der Shoppable-Content-Funktion.

Zahlen Bitte - Der schnelle Weg zum Onlinekauf


Ein integraler Bestandteil der Shoppable-Content-Strategie besteht darin, einen Online-Kauf so schnell als möglich abschließen zu können. Denn langwierige Registrierungs-Prozesse, als auch das lästige, wiederkehrende hinterlegen aller benötigten Zahlungsinformationen, führen zu empfindlichen Conversion-Verlusten. Eine besondere Rolle fällt hier dem strip Payment-Provider zu, welcher von Pinterest im Zusammenspiel mit Shoppable Contents bereits sehr erfolgreich verwendet wird. Auch Facebook und Twitter testen die Verwendung von stipe für ihr mobile shopping. Apple und Google jedoch schlafen nicht: Sowohl Apple-Pay als auch Google Wallet schicken sich an, die Bezahlung im Internet deutlich zu vereinfachen. Ihr Vorteil ist, dass Millionen von Menschen die Software dieser Anbieter bereits in den Hosentaschen tragen. In Verbindung mit Apple- und Google- Smartphones kann über die Near Field Communication (NFC) bereits heute im stationären Handel innerhab kürzester Zeit bezahlt werden. Beide Payment-Provider bieten selbstverständlich Bezahloptionen im Onlinehandel.