Google Update zur Mobilfreundlichkeit: Der Mobile-Friendly-Algorithmus am 21. April

Das Mobile-Friendly-Update von Googles Algorithmus wird eines der größten Google-Updates der letzten Zeit und wird starke Auswirkungen auf die Besucherzahlen haben: Mehr als die Hälfte der Deutschen surft auch mobil im Internet (2014: 54%), in Amerika ist der Anteil noch höher.

Kein Wunder also, dass Google seinen Benutzern auch auf Smartphones und Tablets die möglichst besten Ergebnisse liefern will – und diese sind andere, als in der „normalen“, der Desktop-Suche. Denn wer auf Mobilgeräten surft, hat meist eine langsamere Internetverbindung mit eventuell begrenztem Datenvolumen und einen kleinen Bildschirm: Die besten Ergebnisse sind also (unter anderem) die, die auf den Geräten gut angezeigt und schnell geladen werden, also nicht so groß sind.

Was wird sich alles ändern?


Viele Veränderungen gab es bereits: In Apps, in Google Play, in der Anzeige der mobilen Suchergebnisse und in verschiedenen Entwickler-Guidelines: Nach den Kollegen von moz.com spricht vieles dafür, dass die meisten davon in Vorbereitung auf das Google Update vorgenommen wurden.

Für die Positionierung in der Google-Suche wird ein sogenannter Crawler verwendet: Ein Programm, dass Webseiten einschätzt und danach die Positionierung in den Suchergebnissen vornimmt. Für die mobile Suche wird es nun höchstwahrscheinlich ein eigenes solches Programm geben, das getrennt von der normalen Suche bewertet und dabei ebenso Android- und iOS-Apps erfasst, um sie in den Suchergebnissen anzuzeigen.

Für mobile Webseiten als Vorbilder gelten z.B.:

  • Hulu.com
  • Refinery29.com
  • Facebooks News Feed
  • Techcrunch.com
  • der Google Play Store
  • Pinterest.com

Derzeit gibt es noch die Kennzeichnung „Für Mobilgeräte“ in den mobilen Suchergebnissen. Perspektivisch wird diese wahrscheinlich verschwinden und eventuell durch die Kennzeichnung „Langsam“ ersetzt werden: Denn ersteres nimmt in den platzbegrenzten Suchergebnissen viel Platz ein, die Geschwindigkeit des Ladens einer Webseite ist jedoch unterwegs besonders wichtig.

Entsprechend sollten Webseite-Versionen für Mobilgeräte am besten auch optimierte, kleinere Bilder haben als auf die Bilder der großen Version für Computer zurückzugreifen. Und entsprechend optimiert und schlank sollte natürlich auch der „Code“ der mobilen Version sein.

Zum Testen der Seitengeschwindigkeit und für Verbesserungsvorschläge bietet Google eigens ein Tool an, mit dem die Webseite für Mobil und Desktop getestet werden kann: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/. Die Verbesserungsvorschläge richten sich hier aber eher an Programmierer.

Beeinträchtigung des Rankings in der Desktop-Suche?


Auf die Frage hin, ob sich das Ranking in der normalen Desktop-Suche durch das neuen Mobil-Update ändern wird, antwortete Google erst kürzlich mit „Nein“.

ABER: Es ist davon auszugehen, dass Webseiten ohne Mobil-Version durch den neuen Mobil-Crawler einen entsprechend hohen Rankingverlust in der Mobil-Suche erleiden werden. Da der Anteil der Besucher von Mobilgeräten auf vielen Webseiten aber oft bei schon 30 bis 50 Prozent liegen, wird es hier auch zu einem entsprechenden Bedeutungsverlust kommen.

Und das wiederrum bedeutet, dass solche Webseiten bei Kunden weniger nachgefragt werden und weniger über sie geredet wird – was langfristig auch negative Auswirkungen auf das Ranking in der Desktop-Suche hat. Und was zu einem noch größeren Kundenverlust führen wird.

Da die mobile Suche auch jetzt schon anders wertet, war dies bereits in Vergangenheit zu beobachten.

Tablets und Konkurrenz durch Apps


Unklar ist noch, inwieweit die Suchergebnisse zwischen Android- und iOS-Geräten abweichend sein werden: Es werden nur die zum Gerät passenden Apps gelistet, für die Systeme sind aber teilweise sehr unterschiedliche verfügbar.

Auch unklar ist, ob Handys und Tablets von dem Update gleichermaßen betroffen sein werden: Denn im Gegensatz zu Handys bieten Tablets weitaus größere Displays und werden auch öfter zuhause mit schnellerer Internetverbindung eingesetzt.

Insgesamt aber werden die nicht-mobilfähigen Webseiten stark nach hinten rutschen, die Auflistung von Apps wird den Wettbewerb noch verschärfen: Wer nicht weit vorne steht, wird durch sie noch weiter nach hinten rutschen.

Ein Unternehmen, das das entsprechende Budget hat, kann durch eine eigene App die Präsenz in der mobilen Suche aber auch stark steigern (zumindest, wenn die App-Bewertungen im Durchschnitt über 3,5 bis 4 liegen). Das sollte aber auch nur geschehen, wenn bereits eine möglichst mobilfreundliche Webseite vorliegt – wenn nicht, ist das Budget hier besser aufgehoben.

Einbezug von E-Mails


Die mobile Google-Suche bezieht außerdem E-Mails vom GMail-Account in die Suche mit ein und gibt, falls passend, auch deren Inhalte als Ergebnisse mit aus (Google scannt und indexiert dazu alle E-Mails).

Um hier möglichst gut gelistet zu werden, können Absender dazu schon heute E-Mail-Inhalte entsprechend markieren (nach dem Standard Schema.org), wodurch Google die enthaltenen Informationen besser einordnen und in den Suchergebnissen ausgeben kann: z.B. Unternehmensnamen und -adressen, Flüge, Reservierungsdaten u.a.

Die Optimierung von E-Mails wird für die mobile Suche damit ebenfalls relevant, jedoch nur bei jenen, die das Unternehmen schon kennen und schon E-Mails von ihm bezogen haben.

Test: Ist meine mobilfähige Webseite nach den neuen Google-Standards mobilfreundlich?


Neben dem Test zur Seitengeschwindigkeit gibt es auch einen Test, der prüft, ob die Ansicht der Webseite auf mobilen Geräten in Ordnung ist. Dieser gibt die klare Antwort „Ja“ oder „Nein“ mit den entsprechenden Gründen. Du findest ihn hier: https://www.google.com/webmasters/tools/mobile-friendly/ Da für die Mobil-Suche jede Seite gewertet wird, sollte dazu eventuell noch eine Unterseite abgefragt werden.